Brot für die Welt

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Eine bessere Welt für Matteo und seine Familie?

 

Matteo Sobode ist ein Ayoreo. Er ist in den Dornbuschsavannen des Gran Chaco in Paraguay geboren und aufgewachsen. Seine Gruppe wusste zwar, dass es andere, weiße Menschen gibt, aber gesehen hatte sie keiner.

Bis zu dem Tag, als Matteo zusammen mit ca. 200 anderen Ayoreos von evangelikalen Missionaren der New Tribes Mission aus dem Wald geholt wurde. Das war im Jahre 1961. Keine zwei Wochen später starben seine Eltern und drei seiner Geschwister an Masern. Ihr Immunsystem war auf diese Krankheiten nicht vorbereitet.

Nach und nach mussten jene Ayoreos, die in Kontakt mit der westlichen Zivilisation getreten sind, ihr altes Leben aufgeben. Die Schamanen durften nicht mehr heilen, die alten Geschichten wurden nicht mehr erzählt und sie mussten sich in einem Lager ansiedeln. Dieses Lager heißt „Campo Loro“, das „Lager des Papageis“. Dort lebt Matteo bis heute.

Die Trostlosigkeit von Campo Loro ist bedrückend. Zwischen den einfachen Behausungen liegt Müll herum. Hier wohnen etwa tausend Menschen, das ist fast ein Drittel aller Ayoreos. Für die jungen Ayoreos gibt es wenige Perspektiven. Ohne Ausbildung und ohne Sprachkenntnisse, die meisten sprechen lediglich Ayoreo, stehen sie vor dem Dilemma, dass sie weder in der alten Welt, noch in der neuen zuhause sind. Sie bringen sich als Tagelöhner bei den Enstancias der Großgrundbesitzer oder mit Prostitution in den naheliegenden Städten durch.

Matteo ist einer der wenigen, der Spanisch spricht. „Wir verlieren unser Land!“, sagt Matteo, wenn er über die massive Abholzung erzählt. Der Wald des Gran Chaco schrumpft jeden Tag bis zu 1.300 Hektar. Nirgendwo anders wird mehr Wald plattgemacht wie hier. Der Staat Paraguay ist zu schwach um dem Einhalt zu gewähren. Die Ayoreos müssen für ihr – per Gesetz zugestandenes – Land kämpfen. Manchmal mit Erfolg, manchmal nicht. Dann kommen die Bulldozer und walzen den sensiblen Trockenwald für immer nieder.

Die Ayoreos drohen zwischen den Interessen von Großgrundbesitzern, Missionaren, Politikern und aalglatten Anwälten zerrieben zu werden. So hat sich Matteo Sobode die neue Welt nicht vorgestellt.

Text: Gerald Henzinger

Bearbeitet von Aleksandra Kolodziejczyk

 

Brot für die Welt verhilft den Ayoreos zu ihrem Land

Die Partnerorganisation Iniciativa Amotocodie (IA) von Brot für die Welt unterstützt die Ayoreos in Paraguay dabei, ihre Rechte auf Landbesitz durchzusetzen und die Kultur der Ayoreos zu bewahren. Mittels Satellitenbildern dokumentiert IA die illegalen Rodungen, macht Lobbyarbeit und kauft Land zum Schutz vor den Abholzungen. Die Gebiete des Gran Chaco, in denen noch unkontaktierte Ayoreos leben, werden durch erfahrene kontaktierte Ayoreos bestimmt, die mit der Iniciativa Amotocodie zusammenarbeiten. Während dieser so genannten Monitoringfahrten werden Spuren und Zeichen der unkontaktierten Ayoreos (wie Markierungen mit Federn) dokumentiert und so die Gebiete bestimmt, in denen sie leben. Die alten Geschichten und Erzählungen der Ayoreos werden von MitarbeiterInnen von IA aufgenommen und per Radio ausgestrahlt. So kann die Kultur der Ayoreos ein Stück weit bewahrt und bekannt gemacht werden.

 

Spendenkonto:

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Kennwort: Ayoreos / Paraguay

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